Game-Contest 2012 - Fragmente: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. Oktober 2022, 20:44 Uhr

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Der Game-Contest 2012 „Fragmente“ war ein 2012 organisierter, aber letztlich gescheiterter und vorzeitig abgebrochener Maker-Contest. Die Idee ging maßgeblich auf PandaMaru zurück, die damit an die von Captain Smoker begonnene Tradition der jährlichen, communityübergreifenden Gamecontests anschließen wollte.

Nach dem Abbruch des Contests gab es in der deutschen Maker-Szene keine vergleichbaren, forenübergreifenden Aktionen mehr.

Überblick

Captain Smoker hatte von 2008 bis 2010 erfolgreich eine Reihe communityübergreifender Contests organisiert. Diese galten allgemein als Erfolg und hatten viel dazu beigetragen, dass die Maker-Szene wieder näher zusammenrückte. Ab 2011 schien sich Captain Smoker jedoch aus der Maker-Szene zurückzuziehen, sodass der Gamecontest 2010 - Städte vorerst der letzte seiner Art war. 2011 gab es keinen vergleichbaren Wettbewerb, was in der Szene vielfach bedauert wurde.

PandaMaru, damals Moderatorin im RPG-Studio, versuchte mit einem neuen Contest diese Lücke zu schließen und 2012 wieder einen szeneweiten Wettbewerb anzubieten. Wie bei Captain Smokers Gamecontest-Reihe gab es wieder ein Motto, dieses lautete „Fragmente“: Es sollte ein Spiel erstellt werden, das fünf gegebene Schlüsselwörter (die Fragmente) thematisiert. Die fünf gegebenen Worte waren: Goldfisch, Explosion, Altersunterschied, Verband und Sucht.

Zunächst präsentiertePandaMaru den Contest nur im RPG-Studio sowie im RPG-Maker-Quartier an; kurz darauf wurde er über Flying Sheep noch im RPG-Atelier/Multimediaxis angekündigt sowie durch Orange4 noch im RPG Dreamland. Damit nahmen vier Communities teil.

Das Regelwerk unterschied sich nur wenig von Captain Smokers Contestreihe, mit einer entscheidenden Ausnahme: Gerippte Grafiken waren verboten. Generell sollten nur freie bzw. urheberrechtlich unbedenkliche Ressourcen verwendet werden dürfen. Dies galt auch für Musik und Soundeffekte. Zeitweise war unklar, ob das RTP des RPG Maker 2003 wegen rechtlicher Bedenken auch ausgeschlossen werden würde, letztlich wurde es aber erlaubt.

Die erste Ankündigung des Contests erfolgte am 11. März 2012; Abgabeschluss sollte der 1. August 2012 sein. Mini- und Trashspiele waren ausgeschlossen, die gewünschte Spieldauer der eingesandten Projekte sollte zwischen 15 Minuten und zwei Stunden liegen. Die Teilnahme war als Einzelperson möglich, ebenso wie in Teams mit bis zu drei Mitgliedern. Zugelassen waren RPG Maker 2000, RPG Maker 2003, RPG Maker XP und RPG Maker VX.

Eine weitere Besonderheit war, dass PandaMaru vorab noch keine Jury organisiert hatte. Parallel zur Contestankündigung suchte sie daher auch nach Juroren und hoffte auf eine möglichst breite Unterstützung aus allen teilnehmenden Foren. PandaMaru stellte sich nicht selbst als Jurorin zur Verfügung, da sie beabsichtigte, selbst teilzunehmen.

Scheitern des Contests

Speziell die Regel, dass keine Ripps verwendet werden durften, verursachte bei Teilen der Community Unbehagen, insbesondere bei eher dem RM2k und RM2k3 zugewandten Usern (also primär im Quartier und dem Atelier). Zu diesem Zeitpunkt war die Verwendung von Ripps dort noch relativ weit verbreitet. Speziell im Quartier führte dies zu Grundsatzdiskussionen und Fundamentalkritik an der XP-/VX-Szene, während sich im Atelier zwar viele Teilnahmewillige meldeten, aber auch hier eine Debatte über die Contestregeln sowie Lizenzen entstand. Generell schienen aufgrund der harten Vorgaben zu den Ressourcen Einzelbewerbungen vergleichsweise unattraktiv, sodass die meisten Teilnahmewilligen nach Teams Ausschau hielten. Auch kochten alte Feindschaften zwischen den teilnehmenden Communities auf. So erklärte im Quartier Deacon Batista nur teilnehmen zu wollen, wenn ihm zugesichert werde, dass sein Projekt nicht im RPG-Atelier veröffentlicht werde.

Nach anfänglich hitzigen Diskussionen und zahlreichen öffentlichen Teilnahmezusagen und Teamgründungen wurde es relativ bald ruhig um den Contest. Speziell im RPG-Studio, PandaMarus Heimatcommunity, gab es kaum Rückmeldungen. Mit Ausnahme des Ateliers blieb die Anzahl der potentiellen Teilnehmer in den anderen Foren überschaubar. In den jeweiligen Forenthreads zum Contest blieb es teilweise monatelang still. Einige Nutzer, wie Sen-Soht, kritisierten auch eine mangelhafte Informationspolitik seitens der Contestleitung.

Gegen Ende Juni kristallisierte sich nach einer Anfrage von Sölf heraus, dass scheinbar nur Kelven aktiv an einem Projekt für den Contest arbeitete. Kelven war nach eigenen Angaben mit seiner Abgabe Ende Juni „bis auf eine Bonusszene“ so gut wie fertig.

Am 24.07.2012, eine Woche vor Abgabeschluss, gab PandaMaru dann den Abbruch des Contests bekannt. Als Gründe hierfür nannte sie insbesondere Flaming wegen des Regelwerks und Mottos des Wettbewerbs. Zudem hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt nicht eine einzige Abgabe erhalten, ebenso wie es auch nur eine einzelne verbindliche Anmeldung für die Jury gab. Zudem beklagte sie hochkochende Feindseligkeiten zwischen den einzelnen Communities, was besonders für das Verhältnis der Quartier- gegenüber der Atelier-Community zutraf.

Da unklar war, ob neben Kelven möglicherweise noch Andere an einer Abgabe arbeiteten, bildete sich im Atelier eine Notfalljury, um den Contest nicht wegen eines Mangels an Juroren scheitern zu lassen. Sie bestand aus:

Da sich aber auch bis zum Abend des 25.07.2012 niemand meldete, um auch nur zu bestätigen, noch an einer Abgabe zu arbeiten, wurde der Contest endgültig abgebrochen. Das Hauptproblem war also tatsächlich in erster Linie die geringe Teilnahmebereitschaft.

Seinen Contestbeitrag veröffentlichte Kelven nachträglich unter dem Titel Auf der Suche nach dem goldenen Fisch dann am 26.07.2012. Dies war tatsächlich das einzige Projekt, das für diesen Contest entwickelt worden war.

Nach dem Scheitern dieses Contests gab es keine vergleichbaren, communityübergreifenden Contests mehr.

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