Leid

Aus Makerpendium.de
Leid
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Homepage leid.rpgmaker2k.de (offline)
Genre Klassisches Rollenspiel
Sprache Deutsch
Englisch
Neueste Version Deluxe-Demo 3
Veröffentlichung Juli 2001
Entwickelt von Lennartz
Marec
Wolfsrudel
Shihayazad XR
Erstellt mit RPG Maker 2000
RPG-Atelier-ID 137
RMArchiv-ID 986
Herunterladen Deluxe-Demo
Status Abgebrochen

Leid ist ein abgebrochenes RPG-Maker-2000-Spiel von Lennartz (Varg), Marec und Wolfsrudel. Im Jahr 2001 zählte es aufgrund seiner melancholischen Atmosphäre und Handlung zu den meistbeachteten Spielen der deutschen Maker-Szene. Die Entwicklung des Titels verlief jedoch bereits 2002 im Sande. Trotz des ehemaligen „Starstatus“ ist Leid heute weitgehend in Vergessenheit geraten.

Über das Spiel

Leid besitzt eine melancholische, traurige Grundstimmung, die sich durch alle Aspekte des Spiels zieht. Sie wird durch zahlreiche literarische und philosophische Zitate untermauert, etwa von Friedrich Nietzsche. Zentrale Motive des Spiels sind etwa Innere Konflikte, der Wille zur Macht oder Moralische Ambivalenz. Diese tiefgründige Atmosphäre war vermutlich ursächlich für den Erfolg des Spiels. Leid hob sich damit von der damaligen Masse der Maker-Spiele ab, die größtenteils noch sehr vorhersehbare und „flache“ Handlungen hatten. Das Spiel besitzt darüber hinaus auch einige interessante Features, wie etwa ein Gesinnungssystem und war eines der ersten deutschen Maker-Spiele, das nachträglich eine englische Übersetzung erhielt.

Das Gesinnungssystem als Symbol der Ambivalenz des Helden

Das Image eines tiefgründigen „Spiels für Intellektuelle“ wurde auch von Lennartz selbst hervorgehoben und kultiviert; so schrieb er wörtlich, dass ein „gewisser Intellekt Voraussetzung“ für Leid sei und empfahl Unter-16-Jährigen, dieses nicht zu spielen, da sie „gar nicht fähig“ seien, viele der Zusammenhänge und Anspielungen zu verstehen.[1]

Technisch und bezüglich seines Mappings wirkt „Leid“ heute sehr antiquiert und fast schon gewöhnungsbedürftig, befand sich damals aber absolut auf der Höhe der Zeit. Das Mapping würde nach heutigen Maßstäben vermutlich unter „grafischer Mischmasch“ fallen und bedient sich unter anderem bei Rudra no Hihou, Terranigma, Seiken Densetsu 3, REFMAP und dem RTP. Die CharSets beider Hauptcharaktere stammen direkt und unbearbeitet aus dem RTP. Es kommen auch einige völlig unpassende FaceSets aus dem DBZ-Universum zum Einsatz. Aus Bildern, die nach Veröffentlichung der letzten Demo gezeigt wurden, geht hervor, dass Leid grafisch deutlich verbessert wurde und inzwischen stark durch Rips aus Tales of Phantasia geprägt war. Die Grafik des Haupthelden des Spiels, Kryl, war das bekannte Klaus-Set, die wohl neben Alex bekannteste Standardgrafik aus dem RTP.

Zu den interessanten Features des Spiels zählen unter anderem ein Tag-Nacht-Wechsel sowie das Gesinnungssystem. Je nach Vorgehensweise kann Kryl eher ein guter oder ein böser Charakter werden, inklusive unterschiedlichen Reaktionen der NPCs. Für die Darstellung der Gesinnungsanzeige wird ein Bildausschnitt aus dem Gemälde „Die Erschaffung Adams“ des italienischen Renaissance-Malers Michelangelo verwendet. Sehr gut gelungen ist auch die Musikauswahl, die die Grundatmosphäre von Leid gekonnt unterstreicht.

Leid zählte seinerzeit zu den Starprojekten der deutschen Maker-Szene und fand quer über alle Foren Beachtung und Anerkennung. Insgesamt wurden drei Demos des Spiels veröffentlicht. Hauptentwickler waren Lennartz und Marec, Stil und Story des Spiels gingen aber vor Allem auf Lennartz zurück. Leid gehörte zu den ersten Projekten, die von RPGMaker2k.de (heute RPG-Atelier) gehostet wurden, was die Wertschätzung, die das Spiel damals erfuhr, nur unterstreicht.

Im August 2001 erschien die dritte und letzte Demo, eine „Exklusivdemo“ für das RPG-Maker-Quartier, wo Lennartz inzwischen zum Adminteam gehörte. Kurz danach kam Wolfsrudel zum Team hinzu; wenig später stieg Marec aus dem Projekt aus und wurde kurzzeitig durch Shihayazad XR ersetzt. Spätestens Anfang 2002 zog sich der Hauptentwickler Lennartz zurück, zuletzt arbeitete nur noch Wolfsrudel an „Leid“. Dieser beschloss schließlich das Projekt endgültig abzubrechen, da er fürchtete Lennartz' Originalvision und Qualitätsanspruch nicht mehr gerecht werden zu können, auch da wichtige Konzeptdokumente inzwischen verloren gegangen waren.

„Ganz einfach: Die Story, die Dialoge, der ganze, ich nenn's mal "Charme" von "Leid" war die Arbeit von Lennartz. Es wäre nicht richtig, wenn ein anderer, z.B. ich, es fortführen würde. Ich/ein anderer würde es nur versauen.“

Wolfsrudel[2]

Noch Jahre später galt Leid als Geheimtipp unter den deutschen Maker-Spielen. Verglichen mit anderen frühen Titeln, wie Aurora's Tear, geriet das Spiel aber relativ schnell in Vergessenheit.

Handlung

Kryl, dessen Freundin Sarah verstorben ist, macht sich mit seinem Gefährten Kess auf, seinen Weg und sich selbst zu finden. Ihm scheint das dunkle Schicksal zuteil geworden zu sein, dass, egal wo er auch hinkommt, Leid und Schmerz verursacht. Was soll er tun? Ist dies sein Schicksal?

Bilder

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Bilder nach der Demo

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Sonstiges

  • Die erste Demo des Spiels erschien im Mai 2001; zu dieser Zeit war Lennartz noch primär der RPGMaker2k.de-Community verbunden. In den Credits der ersten Demo finden sich dementsprechend hauptsächlich Personen, aus diesem Umfeld; namentlich Insomnia, Coldy und Square. Die im August 2001 erschienene Deluxe Demo war hingegen primär dem RPG-Maker-Quartier gewidmet, über das sie exklusiv verbreitet wurde. In den Credits dieser Version standen unter anderem Insomnia, Marlex, Morpheus und Missy.
  • Die Figur Prinzessin Insomnia ist möglicherweise eine Anspielung auf die reale Userin Insomnia. Wahrscheinlich bezieht sich auch der gleichnamige Crediteintrag auf sie.
  • Im Intro findet sich ein prominenter Hinweis auf Makernet.de, eine Webseite, zu deren Admin-Team Lennartz damals gehörte.

Links

Quellen

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● Alles rund um das RPG-Atelier